In der Woche vor Karneval hatte ich einen Event mit
einer deutschen Journalistengruppe. Diese fragten mich ganz erstaunt, warum man
noch keine Hinweise, wie Fahnen oder Poster, auf die WM sehen würde. Einer der
Gründe war damals sicherlich, dass sich Brasilien noch auf den Karneval
konzentrierte. Ein anderer ist aber die angespannte Lage in Brasilien.
Die Leute freuen sich zwar auf die WM und wollen
natürlich ihre Seleção anfeuern, aber FIFA-Symbole sind weiterhin nicht gerne
gesehen. Ein Indiz dafür ist, dass vor vier Jahren in Südafrika 50 Tage vor der
WM der WM-Song in einem öffentlichen Event präsentiert wurde. Das hat man in
Brasilien gestrichen.
Aber inzwischen laufen Werbungen im Fernsehen und
auf den Straßen im Zusammenhang mit der WM auf Hochtouren. Das hat sich ganz
klar geändert. Dabei wird natürlich wieder stark an das Nationalgefühl appelliert.
Ich habe diese Woche aber auch einen Protestmarsch
der Ladenbesitzer der Rua Carioca im Zentrum von Rio gesehen. Die historische
Straße wurde scheinbar komplett an Investoren verkauft. Dagegen wehren sich die
lokalen Händler. Rios Zentrum wurde im Zuge der Olympiainvestitionen zu einem
Spekulationsobjekt.
Ebenfalls im Zentrum liegen die Straßen der Ramschläden.
Dieser Bereich wird wegen der arabischen Händler „Sahara“ genannt. Hier läuft
der Fanartikelverkauf für die WM auf Volldampf. Kaum ein Geschäft ist nicht in
gelb und grün gehüllt. Im Fernsehen gab es eine Reportage, die zeigte, dass
diese Händler sehr zufrieden sind. Brasilien bereitet sich auf die Spiele
seiner Nationalmannschaft vor. Man rechnet mit Partys.
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