Mittwoch, 23. April 2014

50 Tage bis zur WM: Brasiliens Straßen


In der Woche vor Karneval hatte ich einen Event mit einer deutschen Journalistengruppe. Diese fragten mich ganz erstaunt, warum man noch keine Hinweise, wie Fahnen oder Poster, auf die WM sehen würde. Einer der Gründe war damals sicherlich, dass sich Brasilien noch auf den Karneval konzentrierte. Ein anderer ist aber die angespannte Lage in Brasilien.
Die Leute freuen sich zwar auf die WM und wollen natürlich ihre Seleção anfeuern, aber FIFA-Symbole sind weiterhin nicht gerne gesehen. Ein Indiz dafür ist, dass vor vier Jahren in Südafrika 50 Tage vor der WM der WM-Song in einem öffentlichen Event präsentiert wurde. Das hat man in Brasilien gestrichen.


Aber inzwischen laufen Werbungen im Fernsehen und auf den Straßen im Zusammenhang mit der WM auf Hochtouren. Das hat sich ganz klar geändert. Dabei wird natürlich wieder stark an das Nationalgefühl appelliert.


Ich habe diese Woche aber auch einen Protestmarsch der Ladenbesitzer der Rua Carioca im Zentrum von Rio gesehen. Die historische Straße wurde scheinbar komplett an Investoren verkauft. Dagegen wehren sich die lokalen Händler. Rios Zentrum wurde im Zuge der Olympiainvestitionen zu einem Spekulationsobjekt.



Ebenfalls im Zentrum liegen die Straßen der Ramschläden. Dieser Bereich wird wegen der arabischen Händler „Sahara“ genannt. Hier läuft der Fanartikelverkauf für die WM auf Volldampf. Kaum ein Geschäft ist nicht in gelb und grün gehüllt. Im Fernsehen gab es eine Reportage, die zeigte, dass diese Händler sehr zufrieden sind. Brasilien bereitet sich auf die Spiele seiner Nationalmannschaft vor. Man rechnet mit Partys.

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