Freitag, 22. Februar 2013

Fluminense – Grêmio, 0:3




„Desaster! Desaster!“ schrie der Mann hinter mir auf der Tribüne. Ja, der brasilianische Meister Fluminense hat diese Woche ein Desaster erlebt. Die 0:3 Heimniederlage im Libertadores-Pokal gegen Grêmio war sicherlich eine große Überraschung. Das Mittwochabend-Spiel bedeutete Fluminenses Heimauftakt im Kontinentalwettbewerb. Nach dem Auswärtssieg in der Vorwoche waren die Tricolores guter Dinge, dass man mit einem Sieg schon so etwas wie eine Vorentscheidung hätte erzwingen können. Trotz der Anstosszeit 22.00h an einem Werktag, fanden 22.000 Fans den Weg ins Engenhão, die sich gut gersanglich einstimmten und zum Einlaufen der Mannschaften das traditionelle „Reispulver“ in die Höhe schmissen.


Das Spiel wurde sehr taktisch und abwartend geführt. Fluminense übernahm, wie erwartet, die Initiative und wurde aber von einem sehr cleveren und abwarteten Gegner überrascht. Grêmio stand sicher in der Abwehr und kam in schnellen Kontern zu den besseren Torchancen. In der 32. Minute war es dann soweit. Der argentinische Stürmer Barcos, gerade erst von Palmeiras verpflichtet, köpfte nach einer Ecke zum 0:1 ein.
Von da an gab es kein Durchkommen mehr für die Angreifer von Fluminense. Immer wieder bissen sie sich in der Betonabwehr Grêmios fest. In den Minuten 54 und 69 konnte der Gast dann noch durch André Santos und Vargas auf 0:3 erhöhen. Trainer Luxemburgo führte wahre Freudentänze an der Seitenlinie auf, währen der ausgewechselte Rafael Sóbis wie ein Häufchen Elend an der Bande sitzen blieb.


Somit gelang es Grêmio seine Scharte der Niederlage im ersten Spiel wett zu machen und in der Gruppe 8 des Libertadores-Pokal stehen jetzt alle vier Teams mit ausgeglichenen drei Punkten dar. Noch ist nichts entschieden. Aber die Tricolores gingen sicherlich mit viel Kopfschmerzen nach Hause. Im Gegensatz dazu feierten die Grêmistas ihren Sieg. Mehrere Busse hatten sich auf die etwa 24 Stündige Reise aus Porto Alegre gemacht, um ihr Team anzufeuern. Die Rückfahrt wird im Flug vergehen.
Es folgt eine sehr kompetente Analyse meines Kollegen Tim Vickery von BBC (leider ist der Ton am Anfang nicht so gut, wegen der Stadionansagen):


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